Reet im Raum - Projektbeispiele

Moderne Architektur besticht durch puristische Materialien wie Stahl, Glas und Beton: Der Grundriss ist offen, die Oberflächen sind glatt. Die Optik ist zwar stylish, aber die Raumakustik ist oft katastrophal. Prallen Schallwellen auf ebene Oberflächen, werden sie nahezu ungehindert zurückgeworfen. Das Echo vermischt sich mit nachfolgenden Schallwellen und gipfelt in einem Nachhall, in dem Stimmen und andere Geräusche zu einem Wirrwarr aus Worten und Tönen werden. Die Lösung des Problems wächst an den Ufern flacher Gewässer: Reet!

Aus Schilfpflanzen (Reet) fertigt das Traditionsunternehmen Hiss Reet Schilfrohrhandel dekorative Akustik-Absorber in eleganter und natürlicher Optik. Das Kerngeschäft von Inhaber Tom Hiss sind Reetdächer. Die Idee, mit dem Naturstoff vom Hausdach in den Innenraum zu gehen und Reet als Wand- und Deckenpaneel zu verbauen, ist eine Weltneuheit. Die ausgeklügelten Schallschlucker vollenden ein stilvolles Interior-Design und setzen extravagante Akzente. Reet ist edel, elegant und ein Eye Catcher, der Design und Funktion vereint und dabei – je nach der Architektur des Raumes - einen hohen Grad an Individualität zulässt.

Die schallabsorbierenden Elemente sind mehr als ein ästhetisches Statement: Reet garantiert gesundes Wohnen. Lärm schränkt die Lebensqualität ein und kann krank machen, denn ein übermäßiger Schallpegel ist ein erheblicher Stressfaktor. Der Organismus reagiert, in dem er Stresshormone ausschüttet. Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller. Liegt die Nachhallzeit deutlich über 0,5 Sekunden, leidet auf Dauer nicht nur die Kommunikation.

Was sich in Privatwohnungen – je nach Größe und Raumaufteilung – vielleicht noch mit Teppichen, Raumteilern und Wandbehängen bedingt ausbalancieren lässt, wird in öffentlichen Bereichen wie Kundenzentren, Restaurants, Verkaufs- und Veranstaltungsräumen schnell zum permanenten Problem. Fühlt der Kunde sich durch den störenden Nachhall beeinträchtigt, verlässt er den „point of sale“, bevor er etwas gekauft oder konsumiert hat. Schlechte Raumakustik beeinflusst das Wohlfühlgefühl; automatisch verkürzt sich die Verweildauer im Verkaufsraum. Im schlimmsten Fall kommt der Kunde nicht wieder.

Die schallabsorbierenden Reet-Module des Unternehmens Hiss Reet passen sich perfekt an das Raumprofil an und sind schnell montiert. Messungen an der Universität Lübeck belegen ihre Wirksamkeit als Schallschlucker. Gemessen wurde die „Schallabsorberklasse C“: Sie steht für hochabsorbierend.

Als Decken- oder Wandverkleidung wird Reet zum optischen Highlight des Raumes und komplettiert die Wohn- oder Geschäftslandschaft. Das Naturmaterial ist extravagant, wirkt inspirierend, einladend und angenehm beruhigend. „Die Haltbarkeit von Reet im Raum ist mit Holz zu vergleichen“, sagt Inhaber Tom Hiss. Ihm ist wichtig zu betonen, dass Reet nicht nur Schall absorbiert, sondern auch für ein gesundes Raumklima sorgt. Eine Auswahl von Projekten, die mit den Akustikabsorbern realisiert wurden finden Sie hier

Rohstoff Reet

Hiss Reet Schilfrohrhandel Geschnitten und gebündelt wird aus Schilf der Stoff, aus dem die Träume vieler Hausbesitzer sind: Reet (Phragmites australis)! Als klassische Schilfpflanze ist die Verwandtschaft mit Wiesengräsern eng, doch Reet ist der König unter den „Gräsern“! Faszinierende Eigenschaften machen Reet zum perfekten Baustoff. Durch Reet ist möglich, was auf den ersten Blick widersprüchlich klingt: Reet ist fest und elastisch, luftdurchlässig und wasserabweisend, leicht und tragfähig, dünn und isolierend.   Es sind die großkettigen Moleküle, die Schilf bei enormer Festigkeit so flexibel machen. Luftkammern im Halm bilden eine Isolierschicht, die die Dämmeigenschaften modernster Baustoffe in den Schatten stellen. Hausbesitzer schätzen die unschlagbare Wärme-Kälte-Dämmung. Im Sommer schützt Reet vor Hitze, im Winter vor Kälte. Die Schallschutz-Eigenschaften von Reet erstaunen oft selbst Experten: Reet bringt Ruhe ins Haus. Deshalb wird Reet nicht nur auf, sondern auch im Haus verbaut. Reethäuser werden für ihr gesundes, gutes Wohnklima geschätzt: Sie sorgen im doppelten Wortsinn für „gute Atmosphäre“. Der einzelne Halm mag fragil wirken, doch Reet ist unverwüstlich und lange haltbar. Die äußere Schicht des Halms ist dickwandig und durch eingelagertes Lignin verholzt. In seichten Gewässern gewachsen, ist Schilfrohr nahezu wasserresistent. Das hängt mit der hohen Konzentration an Silizium im Halm zusammen. Angst vor Insekten? Keine Sorge! Silizium schreckt Insekten und andere Tiere effektiv ab. Der hohe Siliziumgehalt ist übrigens auch für die schwere Entflammbarkeit von Reet verantwortlich. Wäre Reet nicht natürlich gewachsen, müsste man es erfinden!